SPD-Kreistagsfraktion fordert die Erstellung eines aktuellen Situationsberichts über die Gefahren von Corona-Ausbrüchen innerhalb der Schlachthof-Belegschaften im Landkreis Cloppenburg

Ehemalige Unterkunft von Schlachtarbeitern in Essener Ortsmitte
Ehemalige Unterkunft von Schlachtarbeitern in Essener Ortsmitte Bild: Detlef Kolde

Weiter werden Kontrollen zum Gesundheitszustand der Schlachthof-Mitarbeiter und der wohnlichen Situationen eingefordert.     

Die SPD-Kreistagsfraktion begründet ihren Antrag vom 13. Mai wie folgt. Seit vielen Wochen werden die Gefahren von Corona-Ausbrüchen innerhalb der Schlachthof-Belegschaften im Landkreis Cloppenburg gesehen. Bereits in der Vergangenheit wurde schon sehr oft auf die Problematik der Arbeitsverhältnisse und der Wohnsituationen hingewiesen. Seit den Ausbrüchen von etlichen Corona-infizierten Schlachtarbeitern in Schleswig-Holstein und in Nordrhein-Westfalen wünscht sich die SPD diesbezügliche Überprüfungen von Wohnräumen und den Sammelunterkünften unserer Schlachthof-Mitarbeiter im Landkreis Cloppenburg.

Weiter heißt es im entsprechenden Antrag: Wir sind enttäuscht, dass der Landkreis Cloppenburg bisher von gravierenden Eingriffsmaßnahmen Abstand nimmt und wegen der Corona-Pandemie seit März 2020 ausdrücklich keine Überprüfungen durchführen möchte. Auch bezüglich der Kontrolle von überbelegten Transportfahrzeugen zwischen den Arbeitsstätten und den Wohnstätten wird nur auf die Kontrollbefugnisse der Polizei verwiesen, ohne auch hier präventiv tätig zu sein. Außerdem hofft der Landkreis schon seit vielen Jahren auf die Vernunft der Schlachtunternehmen und der jeweiligen Subunternehmer im Umgang mit den Beschäftigten. Der Umgang scheint sich etwas verbessert zu haben, aber wir können leider auch heute noch feststellen, dass die osteuropäischen Schlachtarbeiter seit vielen Jahren ausgebeutet werden und alle rechtlichen Vorgaben des Bundes, des Landes und der landkreiseigenen Richtlinien umgangen werden.

Wir können doch nicht einfach davon ausgehen, dass wir von einer Corona-Pandemie nicht betroffen werden und die allgemeinen Hygieneregeln ausreichend sind. Wir haben in unserem Landkreis Cloppenburg über 4.000 ausländische Werktätige, die unter misslichen Arbeits- und auch Wohnverhältnissen für uns tätig sind. Wir sind für sie und so auch für uns verantwortlich und sollten die Gefahren, die von einer eventuellen Corona-Pandemie ausgehen, nicht beschwichtigen, sondern ganz konkret entgegenstehen.

Deshalb wird die Testung aller Schlachthofmitarbeiter gefordert, die im Landkreis Cloppenburg tätig sind. Dieses sollte auch unabhängig davon geschehen, wo ihr jeweiliger Wohnlebensmittelpunkt liegt.